Am vergangenen Wochenende fand der 8. internationale Bayer Cup in Leverkusen statt. Am Samstag gingen 357 Judoka in den Altersklassen der U17 und U20 an den Start. Am zweiten Wettkampftag starteten 208 Judoka in der Altersklasse U14. Auch vier unserer Nachwuchstalente wollten sich beim diesjährigen internationalen Turnier mit ihren Kontrahenten aus Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und den deutschen Athleten messen.
In der U17 lief unser Neuling Platon Porotnikov (+81kg) in seiner Gewichtsklasse mit 13 Startern auf Höchstform auf. Seinen Auftaktkampf konnte nicht besser laufen, denn bereits nach nur 10 Sekunden setzte er einen Ura-nage (Wurftechnik nach hinten) an und warf seinen Gegner Fiete Niigro vom Remscheider TV auf den Rücken. Für diesen Überraschungswurf erhielt er einen Ippon, volle Wertung, und beendete den Kampf vorzeitig. In der zweiten Runde traf er auf den späteren Sieger Gregorij Scharoiko (Kim-Chi Wiesbaden). Diesmal war das Glück nicht auf seiner Seite und unterlag nach kurzer Kampfzeit dem deutlich schwereren Wiesbadenern. Diese Niederlage ließ ihn nicht aus seinem Konzept bringen, so kämpfte er sich in der Trostrunde siegeswillig bis zur Bronze-Medaille durch. Er bekam für seine sauberen Techniken immer einen vollen Punkt und gewann so vorzeitig gegen Kai Schittkowski (ASG Elsdorf), Johannes Krabs (PSV Bochum) und Andrew Berischa (Judoschule Bonn). Mit einem solchen Ergebnis hatte er nicht gerechnet, deshalb freute er sich umso mehr über seine erste Medaille bei einem internationalen Turnier.
Eine Gewichtsklasse darunter, bis 81kg (15 Teilnehmer), startete Majid Rustamli. Bereits in seinem ersten Kampf traf er auf Kyrylo Perevertaill (TSG Blau-Gold Gießen). Diesem unterlag er nach knapp einer halben Minute Kampfzeit und zog in die Trostrunde ein. Sein Gegner besiegte in nur kurzer Kampfzeit alle seine weiteren Gegner und krönte sich am Ende des Tages mit der Gold-Medaille. Die konnte Majid nicht mehr erkämpfen, aber ein Platz auf dem Podium war immer noch in greifbarer Nähe. All seinen Ehrgeiz und Können setzte er in seine folgenden Kämpfe. So besiegte er Alvis Buss (JC Hennef), Louisa Ramon Kanthak (Judo Giants Ibbenbüren) und Romisch Abdurozikzoda (TG Münster). Nach diesen drei gewonnenen Kämpfen stand er nun da, im kleinen Finale. Hier traf er auf Max Cremers (Judo Club Meeuven-Guitrode; Niederlande). Nach einem spannenden und starken Kampf von beiden Judoka, hatte der Niederländer jedoch die Nase vorn und gewann gegen Majid. So belegte er den 5. Platz.
Sein Bruder Adil Rustamli (-60kg) machte einen starken ersten Kampf. Nach einer Kampfzeit von drei einhalb MInuten waren seine Akkus jedoch leer und so gelang es seinem Gegner, Julian Hein (TSV Bayer 04 Leverkusen), Adil mit Ippon zu werfen. Wodurch auch er in die Trostrunde einzog. Hier hatte er zunächst einen Freilos und besiegte anschließend Maximilian Lotz (TSG Blau-Gold Gießen), Istamulov Mohammed Salih Salih (Judo Team International Roeseare; Belgien) und Bleron Iseni (TSV Bayer 04 Leverkusen). Gegen Tamelan Magomadov (SV Nienhagen) zeigte er sich zunächst dominant, konnte aber seine Siegesserie nicht fortsetzen und schied mit einem 7. Platz aus dem Wettkampf aus. Seine Gewichtsklasse gehörte mit 25 Teilnehmern zu einem der stärkst besetzten Gewichtsklassen.
In der U20 wollte Rufus Laux (-81kg) mit 16 weiteren Teilnehmern um eine der Medaille kämpfen. Eine seiner Stärken ist der Bodenkampf. Dies stellte er bereits in seinem Auftaktkampf unter Beweis. Er bezwang souverän seinen Gegner Hasan Khadzhiev (Shiai -Judo-Team Köln e.V.) mit einer Würgetechnik. In der zweiten Runde schenkten sich Hannes Hagenberger (Heidelberger Judo Club e.V.) und Rufus nichts. Erst im Golden Score tackerte Rufus seinen Gegner fest und erhielt einen Wazari. Damit gewann er auch den zweiten Kampf. Somit traf er im Poolfinale Nicolas Martini (Judo-Club 03 Berlin). Der Berliner setzte sich mehrfach im Griffkampf gegen Rufus durch und erzielte zudem zwei Wazari-Wertungen, wodurch Rufus sich vorzeitig geschlagen geben musste. In der Trostrunde traf er auf den Belgier Finn Goorman (Judoschool Merelbeke VZW). Taktisch klug handelte er dem Gegner zwei Strafen ein. Auch hier versuchte er mit Würgetechniken seinen Gegner zum Aufgeben zu zwingen. Doch der Belgier wollte nicht aufgeben und so ging der Kampf wieder im Stand weiter. Kurz vor Ablauf der regulären Kampfzeit machte er den Fehler und wurde geworfen, so verlor er seinen Kampf und belegte den 9. Platz. Auch wenn es keine Medaille geworden ist, hat auch er viele Erfahrungen gesammelt und starke Kämpfe gemacht.
Trainerin Tu Linh Lam, die die Athleten an diesem Tag betreut hat, ist überaus stolz auf die Leistungen ihrer Schützlinge: „Besonders Platon ist über sich hinausgewachsen. Er tut einfach, was man ihm sagt – gleichzeitig hat er das gewisse Gespür fürs Judo. Insgesamt aber konnten alle etwas mitnehmen.“
Am zweiten Wettkampftag trat Isa Yücedag in der Altersklasse U14 an. Mit 26 Teilnehmern war seine Gewichtsklasse bis 40kg am stärksten besetzt. In seinem ersten Kampf traf er auf Holger Meier vom Judoverband Rheinland. Hier zeigte er von Anfang an, wer der Stärkere ist und gewann diesen souverän. Im zweiten Kampf musste er sich gegen Remus Möhring vom TSV Bayer 04 Leverkusen geschlagen geben und zog in die Trostrunde ein. Von der Niederlage ließ er sich nicht beirren und gewann mit Ippon gegen Abdullrahmon Kharullozooda von der Judoschule Bonn. Im nächsten Kampf musste er sich nach einer Unaufmerksamkeit gegen seinen starken Gegner John-Lukas Platz aus Bottrop geschlagen geben und schied aus dem Wettkampf aus.